Das Zusammenwirken von sozio-politischen Systemen und urbanistischen Ver­än­derungen in hellenistischen Poleis wird durch die Präsenz, die Funktionen, die soziale und politische Identität und das Engagement religiöser Funktionsträger in ihrer und für ihre Polis exemplifiziert.
Weihungen, Stiftungen und hierfür erhaltenen Ehrungen zeu­gen vom finanziellen En­gagement dieser Personen, und sie verändern und struk­tu­rieren das Erscheinungsbild der Heiligtümer. Ehrenstatuen, in Heiligtümern und auf öffentlichen Plätzen für das Kultpersonal errichtet von den Bürgern, Angehörigen und Gemeinschaften, prä­gen Stadtbilder in unterschiedlicher Intensität. Dies dürfte mit Differenzen im ‚Rang‘ der Kulte, der sozialen Stellung des Kult­personals und dessen Funktionen für die Bürger­schaft zusammenhängen. Weitere Faktoren sind Akzeptanz, Häufigkeit und Art zu weihen, zu stiften und zu ehren ebenso wie die Gepflogenheit einer Bürgerschaft wie häufig und in welcher Form diese sozialen Praktiken auf Stein schriftlich fixiert wurde. Daher sind es neben den literarischen und nichtschriftlichen Quellen vor allem Inschriften, die Bilder der sozialen und politischen Identität der religiösen Funktions­träger in ihrer jeweiligen Polis vermitteln.
Die Erforschung der sozialen wie funktionalen – in und außerhalb des Heiligtums – Gemeinsamkeiten und Unterschiede dieser Personengruppe für eine Polis erfolgt im Teilprojekt an vier ausgewählten Fallbeispielen: Athen, Kos, Pergamon und Priene. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die ‚soziale Konstruktion‘ ihrer Bürger­identität als religiöse Funktionsträger gelegt, insbesondere auf die geschlechts­spezifischen Dar­stellungen von Priestern und Priesterinnen als Bürger ihrer Stadt.

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