Die antike Siedlungstopographie Triphyliens
Die westpeloponnesische Landschaft, die von den Flüssen Alpheios im Norden und Neda im Süden eingefaßt ist und im Westen bis an das Meer, im Osten bis an die Grenze zu Arkadien reicht, wurde in der Antike mit Triphylien bezeichnet. Das wasserreiche und fruchtbare Hügelland Triphyliens wird durch das von Westen nach Osten verlaufende Lapithosgebirge geteilt. Im Norden spielte Makistos mit der Makistia, im Süden Lepreon mit der Lepreatis eine bedeutendere Rolle als die vielen kleineren Städte der Region, die in unterschiedlichem Erhaltungsgrad heute noch in der Landschaft abzulesen sind. Triphylien wurde meist neben der „Hohlen Elis“ und der Pisatis mit dem berühmten Heiligtum von Olympia als dritte Landschaft zu Elis gerechnet. Ab dem frühen 6. Jh. v. Chr. waren die Städte Triphyliens von der mächtigen Polis Elis abhängig und standen in einem Periökenverhältnis zu ihr. Als Folge des elisch-spartanischen Krieges (402-400 v. Chr.) und der Niederlage von Elis waren die triphylischen Städte von der elischen Vorherrschaft befreit und bildeten einen eigenen Staatenbund, der zunächst im Bündnis mit Sparta stand. Zu dieser Zeit taucht „Triphylien“ erstmals nicht nur als Landschaftsbezeichnung sondern als politischer Terminus auf. Nach der Niederlage Spartas bei Leuktron im Jahre 371 v. Chr. und dem damit einhergehenden Ende der engen Verbundenheit zu Sparta suchten die Triphylier Anschluß an den Arkadischen Bund, um einen mächtigen Partner gegen den erneuten Zugriff von Elis zu gewinnen. In dieser Zeit löste sich der junge Staatenbund wieder auf, und die triphylischen Poleis verselbständigten sich. 245 v. Chr. geriet Triphylien wieder in Abhängigkeit von Elis, die in den Aitoliern starke Unterstützung fanden. Während des Bundesgenossenkrieges 219/18 v. Chr. unterwarf Philipp V. die triphylischen Städte, die damit dem Einfluß der Eleer und Aitolier endgültig entzogen wurden. |